BSR-Hochtour – 4./5. Juli 2020

Am Samstag um 09:05 Uhr war Abfahrt vom Kurzparking Bern für unser Wochenendabenteuer. Vorne im Auto sassen Simon K. am Steuer und Susanne auf dem Beifahrersitz, auf der Rückbank war der zweite Simon B. und Lea. Unser Vierergespann war auf dem Weg zum Sustenpass, wo wir nach gut 2h Fahrt auch ankamen. Die Parkplatzsuche stellte sich als erste Herausforderung des Wochenendes heraus. Also stellten wir unser Auto beim Restaurant „Sustenbrüggli“ ab und gingen erstmal was trinken. Zwei Schweinswürstli mit Kartoffelsalat und zwei Aprikosenwähen später durften wir sogar unser Auto neben dem des Wirts des Sustenbrüggli stehen lassen.

Gut genährt kletterten wir auf dem Leiterliweg in einer guten Stunde zur Sustlihütte des SAC. Dort warfen wir Ballast ab und gingen hoch in den Klettergarten. Susanne erklärte uns als Tourenleiterin professionell den Gang auf dem Gletscher am Seil und den Flaschenzug übten wir bei dieser Gelegenheit auch noch gleich. Nach einer kurzen Kletterpartie im Klettergarten war es dann auch schon bald Zeit fürs Abendessen.

Das Znacht entschädigte uns vollends fürs fehlende Apéroplättli: es gab eine leckere Gerstensuppe, Salat, Polenta mit geschmortem Fleisch und Gemüse, sowie eine Bananen-Schoggi-Crème zum Dessert.

Zeitig gingen wir ins Bett, um uns für den frühen Start am nächsten Morgen auszuruhen. Dank Corona durften wir Kopf an Fuss schlafen. Abgesehen davon und den Desinfektionsmittel-Stationen war aber vieles wie gewohnt.

Die Nacht war auch gewohnt erholsam für eine SAC-Hütte, inklusive einem kollektiven Gang zu den Toiletten um 02:45 Uhr. Pünktlich um 06:30 Uhr füllten wir unsere Flaschen mit Marschtee und setzten uns an den Frühstückstisch.

In Bergführermanier musste Susanne auf ihre Schäfli warten, bis dann alle gesonnencrèmt, toilettiert und die Rücksäcke gesattelt hatten. Auf los geht’s los und schon waren wir auf dem Wanderweg Richtung Grassen.

Nach einer guten Stunde und drei Schneefeldern war es Zeit für eine kleine Zwischenverpflegung. Gestärkt warfen wir uns in unsere Klettergurte und schnallten die Steigeisen an. Simon B. bildete den Kopf unserer Seilschaft, gefolgt von Simon K., Lea und Susanne. Sanft steigend ging es herauf zum Stössensattel, gefolgt von einer etwas unsanfteren Steigung. Oben auf dem Grat wechselte sich Mondlandschaft mit Schneefeldern ab, in denen der Schnee von der Sonne langsam aufgeweicht wurde. 3.75 Stunden waren wir insgesamt unterwegs gewesen, als wir den Gipfel des Grassen auf 2‘946 m.ü.M. erreichten. Nach einem kurzen Gipfelsnack und –selfie machten wir uns gleich wieder an den Abstieg.

Simon B. und Lea entschieden sich für den Abstieg ohne Steigeisen. So gings auch gleich viel schneller zurück über den Grat und dann den Direktweg nach unten auf den Gletscher. Zuerst noch zu Fuss mit dem Pickel als Stütze, dann die Expressvariante auf dem Hosenboden bis es wieder flacher wurde. Die Mittagssonne stand schon hoch am Himmel, und so war die Nässe am Allerwertesten eine willkommene Erfrischung.

Bald darauf erreichten wir wieder Fels und konnten Steigeisen und Klettergurt sowie die Jacken im Rucksack versorgen. Mit Aussicht auf Zmittag in der Hütte liefen wir über den Wanderweg zurück. Gerade rechtzeitig zur Bestellung der letzten vier Portionen Älplermagronen kamen wir um 12:45 Uhr wieder in der Hütte an. Super lecker!

Auch die letzte Stunde blieb nicht ohne Abenteuer: nachdem wir den normalen Wanderweg von der Sustlihütte zum Restaurant Sustenbrüggli gelaufen waren, durften wir die REGA hautnah in Aktion erleben. Hoffentlich geht es dem Patienten gut!

Dann ging es mit dem Auto über Luzern zurück nach Bern. Müde aber glücklich verabschiedeten wir uns Corona-konform mit Fuss-Schlag (?) am Kurzparking. Danke für die Organisation und Leitung dieses unvergesslichen Wochenendes, Susanne!

Text: Lea
Fotos: Simon B., Susanne, Simon K.